Diagnostische Verfahren

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Magnetresonanztomografie (synonym Kernspintomografie), Computertomographie, konventionelles Röntgen oder Ultraschall stehen sowohl für eine präzise Diagnosestellung als auch für Verlaufsbeurteilungen aller neurologischen oder orthopädischen Krankheitsbilder zur Verfügung.

Räumlich eng an die Notaufnahme angegliedert stehen alle Modalitäten und unsere medizinischen Technologen für Radiologie sowie ein neuroradiologisch spezialisiertes Ärzteteam rund um die Uhr zur Verfügung.  Insbesondere bei zeitkritischen Erkrankungen wie dem Schlaganfall kann so zur schnellstmöglichen Einleitung der passenden Therapie beigetragen werden.

Magnetresonanztomographie

WAS IST EINE MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE (MRT)?

Die Magnetresonanztomographie, auch „Kernspintomographie“, erzeugt mit Hilfe eines Magnetfeldes und Radiowellen dreidimensionale Schnittbilder des Körpers. Da keine Röntgenstrahlen zur Anwdnung kommen, ist diese Untersuchung auch für Kinder und Schwangere geeignet.

WANN WIRD DIE MAGNETRESONANZTMOGRAPHIE EINGESETZT?

Alle Körperregionen, insbesondere Gehirn, Rückenmark, Wirbelsäule sowie Weichteile und Gelenke werden in hervorragender Bildqualität dargestellt. Untersuchungen der Lunge erfolgen hingegen meist als Röntgenaufnahme oder als Computertomographie. Innere Organe sowie knöcherne Strukturen werden je nach Fragestellung mittels MRT oder CT untersucht.

WAS SPÜRT DER PATIENT?

Aus technischen Gründen ist die Untersuchung sehr laut. Die Geräuschentwicklung ist am besten als „Hämmern“ oder „Klopfen“ zu beschreiben. Der Patient erhält daher entweder einen Kopfhörer oder Ohropax als Lärmschutz. Bei manchen Untersuchungen verspürt der Patient ein leichtes Wärmegefühl. Ansonsten ist die Untersuchung nur langweilig.

In der Regel dauert eine MRT zwischen 15 und 30 Minuten. Als unangenehm wird von Patienten, die zur Platzangst neigen, die Enge der „Röhre“ empfunden. Die Mehrzahl der Patienten, die sich als „klaustrophob“ bezeichnen, beurteilt die Untersuchung im Nachhinein jedoch als weniger belastend als erwartet. Gerne beraten wir Sie, welche Möglichkeiten bestehen, um Ihnen Ihre Angst zu nehmen und bleibe – wenn nötig –auch während der Untersuchung bei Ihnen im Raum.

WAS IST BEI DER UNTERSUCHUNG ZU BEACHTEN?

Da die Untersuchung in einem sehr starken Magneten erfolgt, müssen alle metallhaltigen Gegenstände am Körper und der Kleidung entfernt werden. Lediglich reine Edelmetalle (z. B. Goldschmuck) können belassen werden. Sind im Körper Metalle implantiert, so ist die Untersuchung zwar meist möglich, dies muss vom Personal jedoch in jedem Einzelfall geklärt werden. Daher erhält der Patient einen entsprechenden Fragebogen.

Patienten mit Herzschrittmachern können ggf. in Rücksprache mit unserem internistischen Kollegen, jedoch nur bei vorliegendem Implantatpass untersucht werden!

Auch bei anderen elektrischen Implantaten wie Insulinpumpen oder Cochleaimplantaten bitten wir Sie vorab um genaue Informationen bezüglich Hersteller und Gerätetyp.

KONTRASTMITTEL

Auch bei MRT-Untersuchungen ist sehr häufig eine intravenöse Kontrastmittelgabe erforderlich (Gadoliniumhaltiges Kontrastmittel). Diese erfordert den Ausschluss einer Niereninsuffizienz. Daher benötigen wir auch hier aktuelle (< 3 Monate) Kreatinin-Werte, und wenn vorhanden die GFR, da sich die Grenzwerte an diesem Wert orientieren. Liegt die GFR nicht vor, so wird sie anhand des Kreatininwertes abgeschätzt.

Computertomographie

WAS IST EINE COMPUTERTOMOGRAPHIE (CT)?

Bei der Computertomographie handelt es sich um ein spezielles Röntgenverfahren, mit dem Schichtaufnahmen des Körpers erstellt werden. Im Gegensatz zur normalen Röntgenuntersuchung, die wie ein Foto funktioniert, kreist bei der Computertomographie die Röntgenröhre um den Körper. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die ankommende Röntgenstrahlung gemessen. Aus den Messwerten kann dann ein Schnittbild berechnet werden.

WANN WIRD DIE COMPUTERTOMOGRAPHIE EINGESETZT?

Prinzipiell können alle Körperregionen von Kopf bis Fuß untersucht werden. Hierbei rotiert die Röhre ständig um den Körper und die Patientenliege bewegt sich gleichzeitig vorwärts.

WAS SPÜRT DER PATIENT?

Wie bei gewöhnlichen Röntgenuntersuchungen spürt der Patient auch bei der CT gar nichts. Bei Untersuchungen der Lunge oder des Bauchraumes soll – soweit möglich – lediglich die Luft für einige Sekunden angehalten werden. Je nach Fragestellung wird vor der Untersuchung Kontrastmittel zu Trinken verabreicht. In vielen Fällen wird zudem ein Kontrastmittel über eine Armvene gespritzt. Hierbei verspüren viele Patienten ein kurzzeitiges Wärmegefühl im Körper. Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 5 und 10 Minuten.

GIBT ES NEBENWIRKUNGEN?

Der Patient wird bei der Computertomographie Röntgenstrahlen ausgesetzt. Die Strahlenmenge („Dosis“) hängt sehr von der zu untersuchenden Körperregion und der Fragestellung ab. Grundsätzlich sind die Strahlendosen gering. Betrachtet man beispielsweise den Zeitraum eines Jahres, so sind selbst bei wiederholten Untersuchungen die Strahlendosen in der Regel geringer als die natürliche Strahlungsmenge aus der Umwelt, der wir alle tagtäglich ausgesetzt sind.

Da es aber keinen Grenzwert gibt, unterhalb dessen eine Folgeerkrankung sicher ausgeschlossen werden kann, gilt das Prinzip, dass jede unnötige Anwendung von Röntgenstrahlen zu vermeiden ist. Daher prüfen wir vor jeder Untersuchung, ob der zu erwartende Nutzen der Untersuchung die Anwendung von Röntgenstrahlen rechtfertigt. Desweiteren versorgen wir Sie mit Strahlenschutzmaterialien insbesondere um die Augenlinsen oder die Schilddrüse zu schützen, sollte diese an den Untersuchungsbereich angrenzen.

KONTRASTMITTEL

Bei den Kontrastmitteln für die Computertomographie handelt es sich um jodhaltige Präparate. Wir können diese nur dann verabreichen, wenn feststeht, dass keine Unterfunktion der Nieren und keine Überfunktion der Schilddrüse vorliegen. Daher benötigen wir vor der Gabe entsprechende aktuelle (< 3 Monate) Kreatinin- und TSH basal-Werte. Allergische Reaktionen sind zwar sehr selten, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Angiographie

WANN WIRD EINE ANGIOGRAPHIE DURCHGEFÜHRT?

Erkrankungen der Gefäße (Arterien und Venen) können deren Durchmesser, Verlauf oder die Fließeigenschaften des Blutes verändern. Viele diesbezügliche Fragestellungen kann man mittels Kernspintomografie und Computertomografie beantworten. In einigen Fällen ist aber eine höhere Detailgenauigkeit oder die Information über die Blutfluss-Geschwindigkeit nötig. Hier kann die sogenannte digitale Subtraktionsangiografie (DSA) weiterhelfen.

WAS IST EINE ANGIOGRAPHIE ?

Über einen Katheter wird jodhaltiges Kontrastmittel gezielt in die Arterien des Organs eingespritzt, welches unter Röntgendurchleuchtung betrachtet werden soll. So ist bereits eine geringe Menge Kontrastmittel für eine hohe Detailauflösung ausreichend und ermöglicht zudem die exakte Differenzierung von Arterien und Venen.

In unserer Abteilung werden vorrangig Angiografien der Hals- und Kopfgefäße durchgeführt. Dazu wählt man entweder einen Zugang über die Leistenarterie (Arteria femorialis) oder über die Arterie des Handgelenkes (A.radialis) und führt nach örtlicher Betäubung mithilfe von Führungsdrähten sehr kleine Kunststoffkatheter (< 3mm Durchmesser) in die zu untersuchende Region vor. Über diese kann dann das Kontrastmittel injiziert werden.

WAS SPÜRT DER PATIENT?

Nach der örtlichen Betäubung der Einstichstelle spürt man die Handbewegungen des Arztes/der Ärztin an Leiste oder Handgelenk, die aber niemals schmerzhaft sein sollten. Bitte geben Sie etwaige Schmerzen sofort an! Für Katheterbewegungen im Inneren der Arterien hat der Mensch keine Rezeptoren und nimmt diese nicht war. Bei der Injektion von Kontrastmittel kann jedoch ein – in der Regel als angenehm empfundenes – Wärmegefühl auftreten. Je nachdem welche Arterie betrachtet wird kann es zusätzlich wenige Sekunden lang zur Wahrnehmung von Flackern vor dem Auge, einem kurzen Schwindelgefühl oder einem Hitzegefühl in Zunge oder Rachen kommen.

Für eine optimale Bildqualität und kurze Untersuchungszeit ist es notwendig, dass sich Kopf und Hals  möglichst wenig bewegen. Gegebenenfalls werden Sie aufgefordert wenige Sekunden lang die Luft anzuhalten. Sollten unwillkürliche Bewegungen wie Niesen oder Husten auftreten ist dies aber nicht gefährlich, allenfalls muss die Aufnahme wiederholt werden.

Am Ende der Untersuchung werden die Materialien entfernt, die Einstichstelle manuell komprimiert und ein Druckverband angelegt. Das kleine Loch in der Gefäßwand kann zusätzlich mit einem kollagenhaltigen Verschlusssystem verschlossen werden, dass sich innerhalb der nächsten Wochen als kleine Resistenz unter der Haut tasten lässt und sich nach spätestens 6 Wochen auflöst.

Bei einem Zugang über die Leistenarterie besteht die Notwendigkeit ca. 4-6 Stunden Bettruhe zu halten, bei einem Zugang über das Handgelenk wird lediglich ein aufblasbares Armband angelegt, das keine Bettruhe erfordert. Hier ist eine Entlassung in der Regel bereits nach 3 Stunden möglich.

GIBT ES NEBENWIRKUNGEN?

Eine digitale Subtraktionsangiografie ist eine invasive Methode, da sie einen Zugang in das Innere des Körpers benötigt. Zusätzlich zur geringen Belastung durch die Röntgenstrahlung der Bilderstellung können insbesondere durch die Kathetermanipulation im Gefäßsystem Komplikationen auftreten.

Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist sehr gering und abhängig von diversen Faktoren (Alter, Grunderkrankungen, anatomische Varianten). Um das individuelle Behandlungsrisiko abzuschätzen ist ein Aufklärungsgespräch mindestens 24 Stunden vor der Untersuchung notwendig, in dem Sie ausführlich über Ablauf und Risiken informiert werden.

KONTRASTMITTEL

Genauso wie bei einer Computertomographie wird auch bei der Angiographie jodhaltiges Kontrastmittel verabreicht. Hierzu muss eine Unterfunktion der Nieren und eine Überfunktion der Schilddrüse ausgeschlossen sein. Daher benötigen wir vor der Gabe entsprechende aktuelle (< 3 Monate) Kreatinin- und TSH basal-Werte.

Weil nach der Angiografie ein – wenn auch sehr kleines – Loch in der Arterienwand verbleibt und verheilen muss, benötigen wir zudem aktuelle Gerinnungswerte (Thrombozytenzahl, PTT, Quick).

Allergische Reaktionen sind zwar sehr selten, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.